Oberhavel/
Schiedsrichter, Vereinschef, Fußballkreis-Vorsitzender: Michael Reichert feiert 60. Geburtstag
Bis heute ist Michael Reichert als Schiedsrichter aktiv.
Quelle: Robert Roeske
Wegbegleiter sprechen über den Jubilar, der viele Jahre Vorsitzender beim FSV Forst Borgsdorf war, den Schiedsrichterausschuss leitete und nun seit fast sechs Jahren an der Spitze des Fußballkreises Oberhavel/Barnim steht.
Borgsdorf. Wenn irgendwo im Fußballkreis Oberhavel/Barnim eine Ehrung zu überreichen oder ein Festakt zu vollziehen ist, kommt der Chef oft höchstpersönlich vorbei. An diesem Dienstag (12. März) darf sich der Vorsitzende des Kreisfußballverbands einmal selbst feiern lassen: Michael Reichert wird 60 Jahre alt.
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Seit 2018 steht der Borgsdorfer an der FK-Spitze, seiner großen Leidenschaft, der Schiedsrichterei, geht er auch als Amtsträger immer noch Spieltag für Spieltag nach. „Da ist er viel unterwegs, hat dadurch das Ohr nah an den Vereinen dran“, sagt Stephan Jung, sein Stellvertreter im Fußballkreis. „Er hört die Probleme, bringt sie mit und dann versuchen wir gemeinsam, sie zu lösen.“
Viele Jahre Vorsitzender des FSV Forst Borgsdorf
Michael Reichert ist einer von der Basis, das ist der einhellige Tenor. Auch, weil er die Arbeit im Verein aus erster Hand kennt. Von 1992 bis 2003 führte der Funktionär und Referee den FSV Forst Borgsdorf. Die erste Männermannschaft des Clubs avancierte in dieser Zeit zu einem Aushängeschild des Oberhavel-Fußballs, kletterte aus der 1. Kreisklasse bis in die Landesliga. Auch als Nachwuchsleiter agierte Reichert bei „seinen“, ehe es ihn 2005 beruflich nach Rheine in Westfalen zog.
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Dort tat der Borgsdorfer bei der Bundeswehr seinen Dienst und verschrieb sich dem Schiedsrichterwesen. Seinen Lehrgang zum Unparteiischen hatte er bereits 1978 absolviert. Im Kreis Steinfurt arbeitete Reichert von 2007 bis 2014 im Schiedsrichterausschuss mit, war Lehrwart und Ansetzer für bis zu 1000 Partien pro Saison.
Dieses Engagement setzte er 2014 nach seiner Rückkehr nach Oberhavel auch im neu gegründeten Fußballkreis Oberhavel/Barnim fort. „Er hatte sich damals bei mir vorgestellt und seine Mitarbeit angeboten“, erinnert sich Wilfried Riemer. Der Barnimer hatte 2014 den Vorsitz im fusionierten Fußball-Großkreis übernommen und war somit Reicherts direkte Vorgänger in diesem Amt. „Da sowohl Helmut Ploch in Oberhavel wie auch Heinz Amonat im Barnim den Posten des Vorsitzenden im Schiedsrichterausschuss nicht weiter ausüben wollten, konnte ich mir das gut vorstellen“, gibt Riemer zu, den die Fähigkeiten des Borgsdorfers schnell überzeugten. „Er ist sehr eifrig und immer nah dran an der Basis“, so Reicherts Vorgänger. „Das schätze ich sehr an ihm, dass er immer mit den Vereinen im Gespräch bleibt und deren Anliegen ernst nimmt.“
2018 übernahm Reichert den Spitzenposten im Fußballkreis von Wilfried Riemer (r.).
Quelle: Knut Hagedorn
2018 wechselte der Jubilar aus dem Schiri-Ausschuss an die Spitzen des Fußballkreises. Wilfried Riemer, der beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) Spielleiter für die Regionalliga Nordost ist und bis 2022 auch dem Spielausschuss im Brandenburger Landesverband vorstand, berichtet: „Er hat in den ersten vier Jahren oft nach meinem Rat gefragt. Auch heute ruft er noch hin und wieder an. Micha ist kein Alleinunterhalter, er nimmt viele Menschen mit.“
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Michael Reichert ist auch Stadtverordneter in Hohen Neuendorf
Stephan Jung sagt: „Er ist total fleißig, ob vorher im Schiedsrichterwesen oder jetzt im Vorstand.“ Vor allem schätzt der Sachsenhausener Reicherts Ruhe. „Er ist immer positiv, nie impulsiv und sucht immer einen guten Konsens. Aber er kann auch unangenehme Entscheidungen treffen, das gehört zu so einem Posten schließlich auch dazu.“
Auf Du und Du mit der Politik: Michael Reichert (r.), selbst Kommunalpolitiker, mit Ex-Oberhavel-Landrat Ludger Weskamp (SPD).
Quelle: Matthias Schütt
Diplomatisches Geschick benötigt Michael Reichert auch als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU in der Stadtverordnetenversammlung von Hohen Neuendorf. Dort vertritt er seine Meinung in den Ausschüssen für Finanzen und Wirtschaft sowie für Stadtentwicklung, Mobilität, Klimaschutz, Stadtmarketing und Umwelt. Sein großes Netzwerk in Sport, Politik und Wirtschaft hilft ihm natürlich auch als Fußballkreis-Chef. Dort planen er und seine Vorstandskollegen gerade den Festakt zum zehnjährigen Bestehen, der am 18. Mai in Wandlitz geplant ist, wo an diesem Tag auch die Kreispokal-Endspiele stattfinden werden. Kaum eine Auslosung der Wettbewerbe der Frauen und Männer lässt sich der heute 60-Jährige entgehen und ist dabei auch auf Du und Du mit den Landräten aus Oberhavel und Barnim, die Schirmherren des Cups sind.
MAZ